Tipps & Informationen für Ihre Sicherheit
Im Folgenden haben wir ein paar Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie sich im Notfall richtig verhalten können.
Bitte beachten Sie: Diese Informationen ersetzen im Ernstfall keinen Notruf! Im Notfall daher immer die 112 / 110 wählen!
Wie leiste ich Erste Hilfe?
Jeder kann Erste Hilfe leisten – und sollte es auch. Denn die ersten Minuten nach einem Notfall sind oft entscheidend für das Überleben. Wichtig ist: Hinschauen statt Wegsehen. Helfen statt Zögern.
- Bewusstsein prüfen: Reagiert die Person auf Ansprache oder Berührung?
- Atmung prüfen: Heben sich Brustkorb oder Bauch?
- 112 anrufen und den Notfall schildern
- Keine Atmung? Sofort mit der Herzdruckmassage beginnen:
- Mit beiden Händen in der Mitte des Brustkorbs
- 100–120 Mal pro Minute drücken (Rhythmus: „Stayin’ Alive“)
- Falls möglich: im Wechsel mit Beatmung (30:2)
- Bewusstlose Person mit normaler Atmung? In stabile Seitenlage bringen
- Blutungen stillen, Wunden abdecken
Wichtig: Sie können nichts falsch machen, solange Sie helfen! Der größte Fehler ist, nichts zu tun. Regelmäßige Erste-Hilfe-Kurse frischen Ihr Wissen auf – auch nach Jahren.
Beim Helfen sollten Sie aber stets auf Ihre eigene Sicherheit achten!
Was muss ich bei einem Notruf beachten?
Im Notfall zählt jede Minute. Damit Feuerwehr oder Rettungsdienst schnell und gezielt helfen können, ist ein klarer und vollständiger Notruf entscheidend. Die Notrufnummer in Deutschland ist 112 – sie funktioniert kostenlos und europaweit, auch ohne Guthaben.
Folgen Sie beim Anruf der 5-W-Regel:
- Wer ruft an? (Nennen Sie Ihren Namen und eine Rückrufnummer)
- Wo ist der Notfallort? (Adresse, Stockwerk, markante Punkte)
- Was ist passiert? (Unfall, Brand, Zusammenbruch, usw.)
- Wie viele Verletzte oder Betroffene gibt es?
- Welche Art von Verletzungen oder besonderen Gefahren bestehen? (z. B. bewusstlos, eingeklemmt, Rauchentwicklung)
Bleiben Sie am Telefon, bis die Leitstelle das Gespräch beendet. So können eventuelle Rückfragen sofort geklärt werden. Und keine Angst: Die Leitstelle hilft Ihnen durch das Gespräch – auch wenn Sie nervös oder unsicher sind.
Welche Sirenensignale gibt es und was bedeuten sie?
Sirenensignale dienen der schnellen Warnung der Bevölkerung im Katastrophenfall. In vielen Regionen werden sie auch noch zur Alarmierung der Feuerwehr verwendet. Die wichtigsten Signale sind:
![]() |
1 Minute auf- und abschwellender Heulton: Das ist das Warnsignal. Es bedeutet, dass eine Gefahr droht (z. B. Chemieunfall, Großbrand, Unwetter). Schalten Sie sofort Radio oder Warn-Apps (z. B. NINA, KATWARN) ein, informieren Sie sich über die Lage und folgen Sie den Anweisungen der Behörden. Bleiben Sie wenn möglich zuhause, schließen Sie Fenster und Türen. |
---|---|
![]() |
1 Minute Dauerton: Das ist das Entwarnungssignal. Es bedeutet, dass die Gefahr vorüber ist. Sie können nun wieder zur Normalität zurückkehren. |
![]() |
3 mal 15 Sekunden Dauerton, mit kurzen Pausen: Dies ist das Feuerwehr-Alarmsignal. Es wird lokal eingesetzt, um Feuerwehrleute zu alarmieren (meist in kleineren Orten, in denen es keine digitalen Pager oder Handyalarmierungen gibt). |
Zur Probe werden die Sirenen regelmäßig getestet – etwa am bundesweiten Warntag, aber auch bei regionalen Probealarmen (in Neckargerach am 1. Samstag des Monats gegen 11:30 Uhr).
Wie verhalte ich mich bei Gewitter im Freien?
Ein Gewitter kann sehr schnell gefährlich werden – besonders, wenn man sich im Freien aufhält. Blitze schlagen bevorzugt in hohe Punkte und leitende Materialien ein. Deshalb gilt: Suchen Sie bei einem aufziehenden Gewitter umgehend Schutz in einem Gebäude oder Fahrzeug. Ist das nicht möglich, meiden Sie auf jeden Fall exponierte Stellen wie Bergkuppen, Felder, Gewässer oder einzelne Bäume.
Metallische Gegenstände wie Fahrräder, Angelruten oder Regenschirme sollten auf Abstand gebracht werden. Hocken Sie sich im Notfall mit geschlossenen Füßen auf den Boden, Arme um die Knie, um die Fläche Ihres Körpers zum Boden möglichst klein zu halten.
Ein Auto mit geschlossener Karosserie (kein Cabrio!) bietet im Freien guten Schutz – es wirkt als sogenannter „Faradayscher Käfig“. Und denken Sie daran: Auch nach dem letzten Donnerschlag sollte man mindestens 30 Minuten warten, bevor man sich wieder ins Freie begibt.
Verhalten bei Hochwasser / Starkregen
Immer häufiger kommt es zu Starkregen und Hochwasser – nicht nur in Flussnähe. Auch Straßen, Keller oder Unterführungen können überflutet werden.
Das können Sie tun:
- Informieren Sie sich frühzeitig über Wetterwarnungen (z. B. über die App NINA)
- Vermeiden Sie es, bei Starkregen den Keller oder Tiefgaragen zu betreten
- Sichern Sie Rückstauklappen und Abflüsse, damit Wasser nicht eindringt
- Lagern Sie wertvolle Gegenstände erhöht oder im Obergeschoss
- Halten Sie Sandsäcke oder Abdichtmaterial griffbereit
- Parken Sie Fahrzeuge nicht in Senken oder Flussnähe
- Betreten Sie niemals überflutete Bereiche, es besteht Lebensgefahr durch Strom oder Strömung!
Wie verhalte ich mich im Straßenverkehr, wenn Einsatzfahrzeuge mit Sondersignalen kommen?
Wenn ein Fahrzeug mit Blaulicht und Martinshorn naht, ist es auf dem Weg zu einem Notfall – jede Sekunde zählt. Ihr Verhalten kann entscheidend sein.
- Bleiben Sie ruhig und achten Sie auf den Straßenverkehr.
- Schaffen Sie Platz, indem Sie vorausschauend fahren und möglichst weit rechts fahren. Blockieren Sie keine Kreuzungen oder Einfahrten.
- Auf mehrspurigen Straßen muss unbedingt eine Rettungsgasse gebildet werden:
- Auf zwei Spuren: die Fahrzeuge auf der linken Spur fahren nach links, die Fahrzeuge auf der rechten Spur fahren nach rechts
- Auf drei oder mehr Spuren: die Gasse wird zwischen der linken und den restlichen Spuren gebildet
- Nicht bremsen oder abrupt stehen bleiben, das kann zu Auffahrunfällen führen.
- Fahren Sie nach Möglichkeit an die Seite und halten Sie an – aber nur, wenn Sie es sicher können.
- Stehen Sie an einer roten Ampel und von hinten nähert sich ein Einsatzfahrzeug mit Blaulicht und Martinshorn, können Sie vorsichtig über die rote Ampel fahren - achten Sie dabei stets auf den restlichen Verkehr!
Bitte folgen Sie nicht dem Einsatzfahrzeug, „schneller durchzukommen“! Und halten Sie auch Ausschau nach weiteren Einsatzkräften, die folgen könnten.
Notfall-Vorsorge für Zuhause („Blackout“ & Katastrophenschutz)
Stromausfälle, Naturkatastrophen oder andere Krisen können jederzeit eintreten – meist ohne Vorwarnung. Deshalb ist es sinnvoll, auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt eine Vorsorge für 10 Tage.
Das gehört in jeden Haushalt:
- Trinkwasser: 2 Liter pro Person und Tag
- Lebensmittel: lang haltbar, keine Kühlung nötig
- Taschenlampe, Kerzen, Ersatzbatterien
- Kurbel- oder Solarradio zur Informationsbeschaffung
- Powerbank für Handy oder wichtige Geräte
- Campingkocher oder Gaskocher (nur mit ausreichender Belüftung!)
- Hygieneartikel, Medikamente und persönliche Dokumente
- Bargeld, da Geldautomaten ggf. nicht funktionieren
Mehr Informationen und Checklisten: www.bbk.bund.de
CO-Vergiftung erkennen und vermeiden
Kohlenmonoxid (CO) ist besonders gefährlich, weil es unsichtbar, geruchslos und geschmacklos ist – man merkt es oft zu spät. Es entsteht bei unvollständiger Verbrennung, z. B. in Heizungen, Öfen oder beim Grillen. Schon wenige Atemzüge können tödlich sein!
Typische Anzeichen einer CO-Vergiftung:
- Kopfschmerzen
- Übelkeit, Schwindel
- Benommenheit, Atemnot
- Im schlimmsten Fall: Bewusstlosigkeit und Tod
So schützen Sie sich:
- Grillen Sie niemals in geschlossenen Räumen!
- Lassen Sie Heizgeräte regelmäßig warten
- Sorgen Sie für gute Belüftung bei Kaminen oder Öfen
- Installieren Sie CO-Melder in Wohnräumen – ähnlich wie Rauchmelder
Bei Verdacht: Sofort alle Personen ins Freie bringen, 112 anrufen und die Einsatzkräfte warnen.
Sicherheit beim Grillen, Lagerfeuer und offenen Feuerstellen
Ein gemütlicher Grillabend oder ein Lagerfeuer macht Spaß – aber offenes Feuer birgt immer auch ein Risiko. Damit es sicher bleibt:
- Verwenden Sie nur zugelassene Grillanzünder – kein Spiritus oder Benzin!
- Lassen Sie Feuer niemals unbeaufsichtigt, auch nicht für kurze Zeit
- Halten Sie ausreichend Abstand zu Gebäuden, Sträuchern und Bäumen
- Kein Grillen bei starkem Wind oder während extremer Trockenheit (Waldbrandgefahr!)
- Löschmittel bereithalten: z. B. Wasser, Sand, Feuerlöscher
- Die Glut vollständig ablöschen, bevor Sie den Ort verlassen
Bitte informieren Sie sich über örtliche Vorschriften, denn Lagerfeuer sind nicht überall erlaubt.
Feuerlöscher: Typen, Anwendung und Wartung
Ein Feuerlöscher kann bei einem Entstehungsbrand Schlimmeres verhindern – vorausgesetzt, man hat ihn griffbereit und weiß, wie er funktioniert.
Typen von Feuerlöschern:
- ABC-Pulverlöscher: Vielseitig einsetzbar, aber Rückstände schwer zu entfernen
- Schaumlöscher: Ideal für Haushalte, einfach in der Handhabung
- CO²-Löscher: Für elektrische Anlagen geeignet, keine Rückstände
So funktioniert’s:
- Sicherung (meist ein Stift) ziehen
- Druckhebel betätigen
- Von vorne und unten in die Flammen sprühen, nicht wahllos hinein
- Windrichtung beachten
Ein Feuerlöscher sollte alle 2 Jahre gewartet werden – achten Sie auf die Prüfplakette. Platzieren Sie ihn sichtbar und leicht erreichbar, z. B. im Flur oder in der Küche.